Der Stimmungsbarometer im Bündner Volleyball
Die rund zweieinhalbwöchige Pause über Weihnachten und Neujahr bietet dem aufmerksamen Beobachter die Gelegenheit, sich einige Gedanken zu machen über die gegenwärtige Stimmungslage der Bündner Clubs, was die Erwartungen und das bisherige sportliche Abschneiden anbelangt.
Berücksichtigt werden dabei die Tops und Flops der Volleyball-Meisterschaft der Region Glarus, St. Gallen, Ausserschwyz, Graubünden und Fürstentum Liechtenstein, des Mobiliar Volley Cups, der Jugendspielrunden MU23 und MU19 sowie der Minitour.
Im Hoch ist derzeit zweifellos der VBC Arosa, dessen 2. Liga-Frauenteam nicht nur im Mobiliar Swiss Cup zumindest zwei Runden überstanden, sondern auch in der Meisterschaft überzeugt hat und ganz vorne mitmischt. Auch auf der Minitour sind die Aroserinnen mit einigen Teams und im Vergleich zu den Vorjahren allerdings überschaubarem Erfolg vertreten.
Auch der VBC Viamala Thusis weist eine fast durchwegs positive Bilanz auf, ist doch das 3. Liga Frauenteam als Aufsteiger weiterhin in den Kampf um den Gruppensieg und den Aufstieg in die 2. Liga involviert. Auch die zweite Mannschaft hat sich in der 4. Liga mit einer ausgeglichenen Bilanz gut geschlagen. Äusserst erfolgreich abgeschnitten hat bisher das MU23-Team der Thusnerinnen, während das MU19-Team noch Lehrgeld bezahlen musste. Die gute Nachwuchsarbeit macht sich aber auch auf der Minitour bezahlt, in der VimaThu im Ranking nach vier Turnieren bei den Mädchen U17 und den Knaben/Mixed U15 an der Spitze liegt. Dank des überaus erfreulichen Aufschwungs im Juniorenbereich stellt der VBC Viamala Thusis in Zusammenarbeit mit dem VBC Bonaduz erstmals auch in der 3. Liga der Männer eine Mannschaft, deren Spieler zwar recht hartes Brot beissen müssen, aber dennoch wichtige Erfahrungen sammeln können.
Nach vier Niederlagen zum Auftakt zum Erfolg zurückgefunden hat das 3. Liga-Frauenteam des VBC Davos, das die letzten zwei Partien für sich hat entscheiden und sich somit vom Tabellenende ins Mittelfeld hat absetzen können.
Beim VBC Chur und bei Volley Surselva fällt die Bilanz eher zwiespältig aus, weil sich Positives und Negatives mehr oder weniger die Waage halten. Beim Stadtclub ist das 2. Liga-Frauenteam mit vier Niederlagen in den ersten fünf Spielen zwar miserabel in die Meisterschaft gestartet, hat sich anschliessend aber deutlich steigern und die letzten vier Partien, darunter auch auswärts gegen Pizol Volley, gewinnen können, wodurch sich die Churerinnen ins Mittelfeld abgesetzt haben. Dagegen liegt das 3. Liga-Frauenteam des VBC Chur momentan an der Tabellenspitze und streitet sich mit dem VBC Viamala Thusis und Volley Mauren-Eschen 2 um den Gruppensieg.
Noch keine allzu dicken Stricke zerrissen haben bisher die beiden 2. Liga-Männerteams des VBC Chur, die zusammen mit Aufsteiger Volley Surselva das Tabellenende zieren, während die beiden 3. Liga-Männerteams wenigstens Mittelfeldplätze belegen. Deutlich verschönert wird die Bilanz des Stadtclubs durch die Tatsache, dass sich die Arbeit im Nachwuchsbereich vor allem auch bei den Jungs langsam auszuzahlen scheint, stellen die Churer in dieser Saison doch nicht nur ein MU19-Team, sondern intergrieren vereinzelt auch talentierte Junioren in die Aktivteams und stellen nicht weniger als zehn zum Teil recht erfolgreiche Mannschaften auf der Minitour.
Das 2. Liga-Männerteam von Volley Surselva hat zwischendurch seine 2. Liga-Tauglichkeit zwar unter Beweis gestellt, muss aber trotzdem mit den beiden Kantonsrivalen aus der Hauptstadt um den Ligaerhalt kämpfen. Gut geschlagen haben sich die neugebildeten Teams der Bündner Oberländer in der 3. Liga der Männer und in der 4. Liga der Frauen, wobei sie allerdings vor allem auch auf der Minitour für Furore gesorgt haben und sich derzeit noch bei den Knaben/Mixed U17 und U15 Chancen auf den Toursieg ausrechnen können.
Ebenfalls auf der Minitour positiv in Szene gesetzt haben sich an den vier ausgetragenen Turnieren einige sehr erfolgreiche Nachwuchsteams von Volley Untervaz und Andeer. Daneben sind in dieser Spielserie auch noch vier Mannschaften aus Schiers mit von der Partie.
Doch eher enttäuschend abgeschnitten haben dagegen das 3. Liga- und 4. Liga-Frauenteam des VBC Bonaduz, der aber immerhin einige Mannschaften auf der Minitour und gemeinsam mit dem VBC Viamala Thusis auch ein 3. Liga-Männerteam stellt.
Der Überblick zeitigt insgesamt kein überraschendes Fazit: Der Erfolg im Bündner Volleyballsport hängt zweifelsohne eng mit der Organisation und der Verantwortlichkeit in den Vereinen zusammen. Volleyballbegeisterter Nachwuchs ist vorhanden, nur muss man ihn gezielt fördern und ihm auch sportliche Perspektiven aufzeigen.